KARRIERE 4.0

von Ulla Wiegand

Karriere 4.0 in Zeiten des digitalen Wandels

Das Schlagwort von Arbeit 4.0 ist in aller Munde. Es bezeichnet den derzeitigen Wandel der Arbeitswelt getrieben von Digitalisierung, Gloablisierung, demografischem Wandel, Bildung, Migration sowie dem Wandel von Werten und Ansprüchen.

Den Veränderungen der Arbeitswelt hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ein Weißbuch gewidmet, das am 22.Februar erscheint und eine Antwort versucht auf die wesentlichen Fragen: Was bedeutet gute Arbeit im digitalen Wandel? Wie gehen wir mit den pluralen Ansprüchen an Arbeit und mehr Selbstbestimmung im Lebenslauf um? Wie sieht die Zukunft von Mensch und Maschine aus? Wie sieht das moderne Unternehmen der Zukunft aus?

Klar ist: die Arbeitswelt wird zunehmend dynamischer. Märkte werden umgewälzt, die Kriterien für Erfolg definieren sich neu. Fachkräfte kommen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Das System Unternehmen wird vernetzter. Flache Hierarchien sind die Folge. Teamarbeit bedeutet schneller zu werden, mehr Verantwortung zu übernehmen, virtuell über Raum- und Zeitgrenzen hinweg zusammen zu arbeiten und Leistung zu erbringen.

Was bedeutet das für die Karriere 4.0? Die Sicherheit des lebenslangen Arbeitsplatzes ist längst passé. Mitunter sogar der eigene Schreibtisch. Mit dem Wegfall der äußeren Strukturen - Status, Sicherheit, Job auf Lebenszeit - rückt der Einzelne in den Fokus. Es verlangt von Führung und Mitarbeitern eine deutlich höhere soziale und emotionale Kompetenz und ein gutes Beziehungsmanagement. Zunehmende Schnelligkeit verlangt selbstverantwortliches Handeln. Das Gefestigtsein als Person wird zur Kernkompetenz für Erfolg. Dies birgt Chancen und Risiken für den Einzelnen.

Der Erfolg einer Karriere 4.0 hängt künftig von drei entscheidenden Faktoren ab. Zum einen die präventive Stärkung und Erweiterung der eigenen Qualifikation, nicht erst bei unmittelbar drohendem Arbeitsverlust. Das Schlagwort von lebenslangem Lernen erhält jetzt seine dringliche Bedeutung. Zum zweiten die Stärkung der eigenen Persönlichkeit. Es wird immer mehr darum gehen, schnell, verantwortungs- und entscheidungsfreudig, teamfähig und vernetzt global agieren zu können. Die eigene Persönlichkeit wird zunehmend zum stärksten Motor, zur wichtigsten Ressource und zum größten Potential. Und drittens, eng damit verbunden, die Entwicklung der eigenen emotionalen Kompetenz, die wesentliche Kernkompetenz eines Menschen als wichtigster Unterschied zur intelligenten Technologie. Investition in Qualifikation und Persönlichkeitentwicklung sind die Impulsgeber für eine erfolgreiche Karriere 4.0. Mag das Weißbuch wichtige gesellschaftspolitische Antworten auf die Herausforderungen der Arbeit 4.0. geben, die Verantwortung des Einzelnen ist künftig gefragter denn je.

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